Arsen und Butterplätzchen - dieser Titel für eine weihnachtliche Kurzgeschichtensammlung, die laut Klappentext nicht mit unbedingt cozy Weihnachtsgeschichten aufzuwarten weiß, hat mich einfach neugierig gemacht.
Klappentext
Schwarzer Humor pur – Weihnachten böse, garstig und mörderisch
Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres. Tatsächlich? Der Schein trügt, denn hinter verschlossenen Türen und in einsamen Hütten steckt so manches Geheimnis, wird gestritten und gemordet und dem Schicksal ein wenig nachgeholfen.
Arsen und Butterplätzchen versüßt mit 17 kriminellen und bösen Kurzgeschichten von Autorinnen und Autoren der "Mörderischen Schwestern" (Vereinigung von Krimi-Autorinnen) und dem "Syndikat" (Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur) die Weihnachtszeit. Die Skala der Bosheit reicht von kleinen Gemeinheiten über Gruselstorys bis zum Ableben an Heiligabend. Ein Lesevergnügen für alle, die neben Plätzchen und Glühwein in der Weihnachtszeit auch etwas handfestere Kost suchen. Weihnachtskrimis mit Texten von Gisa Kloenne, Georg M. Oswald, Stefanie Gregg und vielen anderen.
Rezension
Gilt Weihnachten doch als die Zeit der warmen Lichter, des Plätzchendufts und der Besinnlichkeit. Doch Arsen und Butterplätzchen zeigt, dass hinter mancher festlich geschmückten Tür eher eisiger Wind weht. Die von Christine Rechl herausgegebene Anthologie weihnachtlicher Kurzgeschichten, erschienen am 29. August 2025, versammelt siebzehn Geschichten, die das Fest der Liebe mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor, Boshaftigkeit und krimineller Energie würzen.
Schon das Cover bricht bewusst mit der klassischen „cozy Christmas“-Ästhetik und passt damit hervorragend zum Titel.
Enthaltene Kurzgeschichten:
- Chris Staudter: Ein Hauch von Weihnachten
- Christine Rechl: Ordnung ist das halbe Leben
- Alexander Vorländer: Adele
- Stefanie Gregg: Wir sagen euch an den lieben Advent
- Franziska Henze: Knallerwochenende
- Gisa Klönne: Stern
- Edith Anna Polkehn: Zauberhaftes Grün
- Michael Kibler: Walzentod
- Mareike Fröhlich: Frühlingsveilchen
- Anke Küpper: Das letzte Geschenk
- Regina Schleheck: Wenn der Postmann zweimal klingelt
- Cornelia Härtl: Zum Teufel mit dem Weihnachtsmann
- George M. Oswald: Große Bescherung
- Beate Ferchlaender: Warm ums Herz
- Jordan T.A. Wegberg: Anruf bei Tante Hedwig
- Holly Birtwell: Der Mantel des Schweigens
- Jill Kaltenborn: Rosenkohl
Einige der enthaltenen Geschichten versprühen einen Hauch britischen Humors wie ein unerwartet herzhafter Biss in einen vermeintlich süßen Keks. Doch leider schwankt die Qualität zwischen den einzelnen Geschichten spürbar. Viele der erzählerischen Ansätze sind durchaus vielversprechend, jedoch wirkt die Umsetzung sprachlich oft unausgereift, sodass die Spannung eher glimmt als lodert. Statt eines knisternden Kaminfeuers bleibt es bei lauwarmen Funken.
Besonders getrübt wurde mein Lesevergnügen durch den noch ausbaufähigen Buchsatz des E‑Books, der meinen Lesefluss immer wieder ins Stolpern brachte.
Fazit
2,5⭐️
Die Sammlung bietet einige nette Ideen, doch insgesamt bleibt sie eher durchschnittlich. Zu wenige Geschichten zünden wirklich, zu selten kommt echte Spannung auf. Für mich war es leider eher wie ein Teller gemischter Plätzchen, bei dem die meisten Sorten nicht ganz meinen Geschmack treffen. Schade, habe ich doch auf eine kleine literarische Überraschungen unter dem Baum gehofft.
Vielen Dank an Netgalley , die Herausgeberin und den Verlag für das E-Book Rezensionsexemplar.
Über das Buch
Titel: Arsen und Butterplätzchen Böse Weihnachtsgeschichten (17 Kurzgeschichten und Weihnachtskrimis)
HerausgeberIn: Christine Rechl
Verlag: Pattloch Geschenkbuch
Erscheinungsdatum: 29. August 2025
ISBN/ASIN: 978-3629015419
Seitenzahl: 178 (Gebundene Ausgabe)
Genre(s): Anthologie, Kriminalroman, Kurzgeschichtensammlung

