Auch wenn ich doch sehr viel querbett und diverse Genre lese, gibt es doch das ein oder andere, an welches sich bisher noch nicht in meinen Bücherregalen wiedergefunden hat. Dazu gehört auch das Genre der Horroer- Spuk- und Schauergeschichten. Aber wann, wenn nicht im Oktober rund um Halloween wäre der richtige Zeitpunkt dafür?
Gesagt getan: Mit Mitternachtgeschichten: Eine Anthologie mit Horror- und Schauergeschichten von Tanja Hanika habe ich mich für eine zeitgebössische Sammlung von schaurigen & düsteren Kurzgeschichten etschieden.
Zum Inhalt
In dieser Kurzgeschichtensammlung ist für jede Horrorvorliebe etwas dabei: von gewaltreichem und ekeligem Splatter über unheimliche Schauergeschichten im Stil der Gothic Novels bis hin zu überraschendem Psychohorror. Ebenso breit sind die Themen gefächert. Leichendiebe, neue Albtraumgestalten und Monster wie Faceless oder der Modermann, Gespenster und fiese Killer reihen sich ein neben einer Geschichte, wie sie am Lagerfeuer erzählt wird. Einmal geht es um einen Scheintoten, später um einen Spukmakler oder um jemanden, der doppelt stirbt. Internetmythen und Urban Legends tragen ebenso einen Teil dazu bei wie völlig neue Erzählkonzepte, durch die die Leserinnen und Leser selbst zur Figur in einer der Geschichten werden.
Wer es wagt, die Mitternachtgeschichten zu lesen, wird mit Gruselgenuss belohnt.
Rezension
Wie gesagt, bin ich absolut kein Kenner des Horror- und Schauergeschichten Genre, dennoch hat mich die Autorin mit ihrer Kurzgeschichtensammlung überrascht.
Tanja Hanika bedient mit ihrer Horror-Anthalogie Mitternachtsgeschichten, die 22 düstere, schaurige und gruselige Kurzgeschichten enthält, alle Faccetten des Horrors. Auch wenn ich kein Kenner dieses Genres bin, denke ich, dass Fans aller Subgenres hier fündig werden, sei es ekeliger Splatter-Horror,unheimliche Schauergeschichten, Mysterygeschichten, Psychohorror oder aber auch eher witzige Geschichten, die nur einen ganz leichten Gruselfaktor haben.
Es ist eine wirklich abwechslungsreiche Anthologie, bei der man genau das bekommt, was der Klappentextversprich: Eine breitgefächerte Kurzgeschichtensammlung für jede Horrorvorliebe.
Die Geschichten selbst sind alle in ihrer Länge recht überschaubar und oft bleiben die Enden offen, was es dem Leser aber ermöglicht seiner eigenen düsteren & schaurigen Fantasie freien Lauf zu lassen. Spannung und & Grusel sind somit garantiert.
Neben bekannten Figuren & Geschichten des Horror-Genres, welche die Autorin neu bearbeitet, treten aber auch neue, durch die Autorin erdachte, Figuren in Erscheinung, was die Vielfalt der Geschichten erhöht und somit jeden Horro-Fan fündig werden lässt. Neben der Vielfalt der Figuren tritt auch eine große Vielfalt an Handlungsorten, sei es nun ein Friedhof im 19. Jahrhundert, eine Hütte an einem abgelegenen See oder das amerikanische Hinterland.
Der Schreibstil der Autorin zeichnet sich ebenso durch eine Vielfalt an Erzählvarianten aus: Da haben wir einen personelle oder auch allwisssenden Ich-Erzähler, aber auch der Du-Erzähler ist vorhanden, den man eher weniger oft antriftt.Zusammen mit einer atmosphärisch dichten Sprache und Schweibweise, einem durchdachten Spannungsboden und Geschichten aufbau und oftmals nicht abzusehenden Twists am Ende, gelingt es der Autorin sehr gut den Leser in die Geschichten eintauchen zu lassen.
Besonders herausheben möchte ich noch das Nachwort, in dem die Autorin kurz auf die Hintergründe der jeweiligen Geschichten eingeht. Ebenso herausheben möchte ich noch die am Ende des Buches befindliche Sammlung an Triggerwarnungen zu jeder der Kurzgeschichten.
Fazit
Mitternachtgeschichten
Wenn mich auch die Vielzahl der Geschichten, die abwechslungsreichen Handlungsorte, der durchdachte Spannungs- und Handlungsaufbau sowie der sehr atmosphärischen Schreibstil der Autorin überzeugen konnten, hat es leider nicht für 5⭐ gereicht. Warum?
Ich muss leider gestehen, dass mich einige der Geschichten nicht wirklich angesprochen haben, obwohl ich sie doch als gruselig empfand und mir doch der ein oder andere Schauer über den Rücken gelaufen ist. Ich kann es nicht genau benennen was mir trotzdem gefehlt hat. Nachdem ich einige Geschichten ein zweites Mal gelesen haben und mich in diesem Herbst auch einige Klassiker der Horror-, Grusel- und Schauerliteratur des viktorianischen Zeitalters begleitet haben, den ich mir der psychologisch-schaurige Anteil etwas zu gering war. Mir kam das unterschwellige Ansprechen der tiefen Ängste etwas zu kurz.
Ich muss aber auch gestehen, dass ich ein oder zweimal das Buch Abends wieder zur Seite gelegt habe, da es mir doch ein paar schlaflose Stunden beschert hat und meine Fantasie sich verselbstständig hat.
Bewertung
4 ⭐ - für eine Kurzgeschichtensammlung, die das Herz jeden Horror-Fans sicherlich höher schlagen lässt.
Ganz herzlichen Dank an die Autorin sowie die Storrie-Autorenplattform für das Zurverfügung stellen des E-Book Rezensionsexemplares.
Über das Buch
Titel: Mitternachtgeschichten: Eine Anthologie mit Horror- und Schauergeschichten
AutorIn: Tanja Hanika
Herausgeber: Selfpublishing
Erscheinungsdatum: 04.10.2022
Seitenzahl: 232 (E-Book)
Genre: Horror, Schauerliteratur