In das Cover des Weihnachtskrimis Stille Nacht, mörderische Nacht von Silvia Götschi aus dem Emons-Verlag habe ich mich gleich auf den ersten Blick verliebt. Und irgendwie musste ich nach dem Lesen des Klappentextes an eine winterliche-cozy Crime-Geschichte in einem weihnachtlichen Landhaus-Setting á la Agatha Christie denken. Ob sich mein erster Eindruck bestätigt hat?
Klappentext
Festliche Krimispannung von der Schweizer Queen of Crime!
Ausgerechnet an Heiligabend liegt Clothilde Anthamatten, die Grande Dame des herrschaftlichen Hauses Winterstern, leblos im Schnee – und alles deutet auf einen Mord hin. Die Verdächtigen: ihre gesamte Verwandtschaft, die im Laufe der Adventszeit angereist ist. Welcher der vierundzwanzig Gäste wollte die reiche Witwe aus dem Weg räumen? Während das abgelegene Anwesen nahe dem Matterhorn langsam im Schnee versinkt, begibt sich die Enkelin der Verstorbenen auf eine turbulente Mörderjagd in ihrer eigenen Familie.
Rezension
Wie ich bereits schrieb, hat mich das Cover sofort angesprochen. Die Farbgestaltung - Schwarz - Weiß - Rot, der Schnee, das einsame, verschneite Landhaus vor den verschneiten Bergen. Alles hat mich an englische Weihnachtskirmi-Klassiker der 1940er/1950er wie zum Beispiel
Und genau diese hatte ich auch: Ein idyllisch beginnender Weihnachtstag, eingehüllt in eine dicke Schneedecke, nichts spricht für die Enkelin Anna der
Und auch Silvia Götschi spart in guter Agatha Christie Manier nicht in der Anzahl der Charaktere: Insgesamt 30 Charaktere haben ihren Auftritt. Alle werden zu Beginn der Geschichte eingeführt (und zur Übersicht gibt es zu Beginn ein Personenregister), so dass sich der Leser einen guten Überblick über die handelnden Personen verschaffe kann. Wir lernen so die Verwandtschaft u.a. die fünf Kinder von Chlothilde sowie ihre Familien kennen. Und wie in (fast) allen Familien sind sich die Personen mal mehr, mal weniger grün untereinander, haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und wir treffen auf, sagen wir mal, sehr ihre Grenzen austestende Kinder und ihre Eltern. Und wie auch im normalen Leben ist einem der ein oder andere mal mehr, mal wenig sympathisch. Und so geht es auch Chlothilde, die ihren Abneigungen gegen die einzelnen Familienmitgliedern in ihrem Testament ausdruck verleiht. Und so kommt es wie es kommen musste, denn jeder hat ein Motiv... aber lest selbst.
Dabei wechselt die Autorin geschickt zwischen den aktuellen Vorkommnissen (
Durch den Schreibstil der Autorin habe ich sehr schnell in die Geschichte hinein gefunden. Und auch der Zynismus, wie ich ihn aus meinen englischen Weihnachtskirmi-Klassikern so liebe, kam nicht zu kurz. Chapeau and die Autorin! Dabei ist es der Autorin gelungen, die durch das Cover vermittelte winterlich-weihnachtliche Atmosphäre sehr schön einzufangen. In der Erwartung eines cozy Weihnachtskrimis hat die Autorin mit dem Maß an Spannung und den gezeichneten menschlichen Abgründen, in die sie uns blicken ließ, genau diese getroffen. Und so hat mich die Auflösung dann am Ende des Buches auch nicht sonderlich überrascht, was auch nicht meine Erwartung an die Geschichte war.
Fazit
5⭐ - für einen Weihnachtskrimmi voller Geheimnisse, Motive, Neid & Zwietracht am schönsten & besinnlichsten Tag des Jahres.
Ich gebe Stille Nacht, mörderische Nacht sehr gern eine Leseempfehlung!
Emons-Verlag für das Rezensionsexemplar.
Über das Buch
Titel: Stille Nacht, mörderische Nacht: Ein Weihnachtskrimi
AutorIn: Silvia Götschi
Verlag: Emons-Verlag
Erscheinungsdatum: 24. September 2024
ISBN/ASIN: 978-3740821104
Seitenzahl: 256 (Taschenbuch)
Genre(s): Cozy Crime, Kriminalroman